40 Punkte, analog 40% Gewichtung in der Vergabeentscheidung werden erreicht, wenn sich die Aufwandskalkulation in Form von Leistungskennzahlen (LKZ) in den marktüblichen Korridoren befinden, die in der Kalkulationsdatei, Tabelle Losübersicht, Leistungskennzahlen (LKZ) "unter und oberer Wert", vorgegeben sind.
Die im Rahmen des Angebotes durch den Bieter anzugebenden LKZ sind neben dem Stundenverrechnungssatz ein weiterer Faktor in der Preisbestimmung der angebotenen Dienstleistung. Für den zu vergebenden Auftrag mit seiner heterogenen Objektstruktur und Viel-zahl der Objekte würde eine Fehleinschätzung des Reinigungsaufwandes nach Auftrags-vergabe durch den Bieter möglicherweise schwer kompensiert werden können.
Im Rahmen von breit angelegten Korridoren von LKZ geht der Auftraggeber (AG), bei dem vorhandenen Verschmutzungsgrad der Liegenschaften von einer dem Auftrag angemessenen Kalkulationsstruktur aus. Innerhalb dieser raumnutzungsabhängigen LKZ-Korridore ob-liegt es dem jeweiligen Bieter, im Rahmen seiner unternehmerischen Freiheit, seiner Ablauforganisation und seines technischen und fachlichen Know-Hows die passenden LKZ in Ansatz zu bringen.
Liegen die im Rahmen des Angebotes abgegebenen LKZ höher, geht der AG davon aus, dass diese Leistungsansätze schwer zu erfüllen sind.
Liegen die abgegebenen LKZ niedriger, geht der AG davon aus, dass die Kalkulation auf nicht ausreichender Arbeitsorganisation des Bieters beruht, die zum heutigen Verfahrens-stand als marktüblich vorausgesetzt werden kann.
Der AG geht daher bei Über- oder Unterschreitung des vorgegebenen LKZ Korridors davon aus, dass bei Auftragsausführung mit einem erhöhten Kontrollaufwand und Auseinandersetzungen zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer zu rechnen ist.
Deswegen gibt der AG in der Kalkulationsdatei, Tabelle Losübersicht, Leistungskenn-zahlen (LKZ) "unter und oberer Wert", angelehnt an die REFA-Kalkulationen bzw. Kalkulationen der Innungen des Gebäudereinigerhandwerks sowie eigenen Erfahrungswerten, vor.
Der Bieter trägt seine individuellen LKZ, je Raumgruppe, in die Eingabefelder ein.
Der Korridor lässt einen ausreichend großen Spielraum für die individuelle Leistungssituation des Bieters zu. Wenn jedoch die Aufwandskalkulationen (LKZ) den marktüblichen Korridor verlassen, werden in einem Stufenverfahren bis zu 40 mögliche Punkte in der Bewer-tung des Bieterangebotes abgezogen. Die Angabe zu den Korridoren ist in der Losübersicht der Kalkulation hinterlegt.
Beispiel LKZ-Korridor für Sanitärflächen in der täglichen Vollreinigung (unterer Wert 75 m²/Std, oberer Wert 120 m²/Std):
Werden LKZ unter 75m²/h oder über 120 m²/h kalkuliert, erfolgt ein Abzug bis zu 40 Punkten je nach Entfernung vom definierten LKZ-Korridor in dem kalkulierten Los in Schritten von 1,5 Punkte je 1% Abweichung nach unten, bezogen auf den unteren Grenzwert, bzw. 1,5 Punkte je 1% Abweichung nach oben, bezogen auf den oberen Grenzwert. Der Abzug wird nach den Anteilen der jeweiligen Raumgruppe an der gesamten Jahresreinigungsfläche gewichtet.