Auftragsgegenstand ist die stufenweise Beschaffung von Fachplanungsleistungen für Technische Ausrüstung (HLS) für eine zukunftsorientierte Generalsanierung der Kunsthalle Bielefeld.
Trotz in der Vergangenheit durchgeführter Umbau-, Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen entspricht das Gebäude mit den technischen Anlagen im Wesentlichen dem bauzeitlichen Zustand.
Nach über fünf Jahrzehnten der Nutzung besteht ein erheblicher Sanierungsbedarf bei der Gebäudehülle, dem Innenausbau und der Haustechnik. Darüber hinaus soll durch eine Erweiterung das derzeit bestehende Flächendefizit behoben werden

Die Stadt Bielefeld beabsichtigt die Beschaffung von Fachplanungsleistungen entsprechend des Leistungsbilds "Technische Ausrüstung (HLS)" gemäß §§ 55 ff HOAI 2021 für die folgenden Anlagengruppen als Teillos 1:
ALG 1 Abwasser-, Wasser- und Gasanlagen,
ALG 2 Wärmeversorgungsanlagen,
ALG 3 Lufttechnische Anlagen,
ALG 7 Nutzungsspezifische Anlagen (Küchentechnik),
ALG 8 Gebäudeautomation.
Es erfolgt eine stufenweise Beauftragung.
Darüber hinaus sind die Fachplanungsleistungen auch bezogen auf den während der Sanierungsdauer der Kunsthalle Bielefeld erforderlich werdenden Interimsausstellungsort zu erbringen.
Die Kosten der Kostengruppe 400 (Bauwerk - technische Anlagen) der oben genannten Anlagengruppen werden derzeit auf netto ca. 3,98 Mio. EUR einschl. Interim geschätzt und teilen sich folgendermaßen auf:
KG 410 Abwasser-, Wasser- und Gasanlagen 1.030.000 EUR
KG 420 Wärmeversorgungsanlagen 1.500.000 EUR
KG 430 Lufttechnische Anlagen 830.000 EUR
KG 470 Nutzungsspezifische Anlagen 400.000 EUR
KG 480 Gebäudeautomation 220.000 EUR
Auf das parallel laufende Verfahren für das Teillos 2 "Technische Ausrüstung (ELT)" wird hiermit hingewiesen.

Es wird beabsichtigt, die Leistungen stufenweise wie folgt zu beauftragen:
- Beauftragungsstufe 1: Leistungsphase 1 bis 3
- Beauftragungsstufe 2: Leistungsphase 4
- Beauftragungsstufe 3: Leistungsphase 5
- Beauftragungsstufe 4: Leistungsphase 6-8
- Beauftragungsstufe 5: Leistungsphase 9

Auswahlmatrix:
Bewertet werden Kriterien und Merkmale der Referenzen 1 und 2 sowie der Referenzliste (Ref. 3 bis 6).
Das Merkmal "Vergleichbare
Bauaufgabe" wird zu 50% und die Merkmale "Vgl. Größe" und "Vgl. Leistungsbild" werden zu je 25 % gewichtet. Max. 1.500 P.

Auswahl der geeigneten Bewerber, die zur Angebotsabgabe aufgefordert werden
Die geplante Mindestzahl sind drei Bewerber, die Maximalzahl sind sechs Bewerber.
Sollten mehr als sechs Teilnahmeanträge geeigneter Bewerber (oder Bewerbergemeinschaften) infrage kommen, werden die Bewerber zur Angebotsabgabe in der Rangfolge aufgefordert, die im Rahmen dieses Auswahlmodus, siehe Auswahlmatrix, die meisten zu vergebenen Punkte erhalten. Die Summe der Punkte bestimmt die Reihenfolge der Bewerber.
Bei Punktegleichstand mehrerer Bewerber auf eine geringere Zahl verbliebener freier Plätze entscheidet gemäß § 75 Abs. 6 VgV das Los.

Kriterien und Bewertungsmerkmale für die Auswahl der Teilnehmer an der Stufe 2
Kriterium 1 - Bauaufgabe - Punkteskala (0-5)
Berücksichtigt werden Komplexität und Vergleichbarkeit der in den Referenzen dargelegten Bauaufgabe mit der anstehenden Planungsaufgabe. Hohe Punktzahlen werden insbesondere erreicht bei
- einem Museum oder einem vergleichbaren Kulturgebäude und
- unter Denkmalschutz stehend und
- mit Umbau/Erweiterung und
- Sanierungsmaßnahmen.

Kriterium 2 - Größe - Punkteskala (0-5)
Berücksichtigt werden die Baukosten der Kostengruppen 400 sowie die Bruttogrundrissfläche. Hohe Punktzahlen werden insbesondere erreicht bei
- Baukosten (KG 400) von netto 6 bis 10 Mio EUR und
- einer Bruttogrundrissfläche von 5.000 bis 10.000 qm.

Kriterium 3 - Leistungsbild - Punkteskala (0-5)
Berücksichtigt werden Umfang und Komplexität der in den Referenzen dargelegten Planungsleistung. Hohe Punktzahlen werden insbesondere erreicht bei
- 8 Leistungsphasen (LP 1 - 8) und
- Honorarzone II.

Gemäß § 160 Abs. 1 GWB leitet die Vergabekammer ein Nachprüfungsverfahren nur auf Antrag ein. Der Antrag ist gemäß § 160 Abs. 3 Nr. 1 GWB unzulässig, wenn der Antragsteller den geltend gemachten Verstoß gegen Vergabevorschriften vor Einreichen des Nachprüfungsantrages erkannt und gegenüber dem Auftraggeber nicht innerhalb einer Frist von 10 Kalendertagen gerügt hat. Des Weiteren ist gemäß § 160 Abs. 3 Nr. 4 GWB der Nachprüfungsantrag unzulässig, wenn mehr als 15 Kalendertage nach Eingang der Mitteilung des Auftraggebers, einer Rüge nicht abhelfen zu wollen, vergangen sind.