Mitteilung über einen erfolgten Zuschlag nach beschr. Ausschreibung!
Erstellung eines Energieversorgungskonzeptes:
Der Märkische Kreis steht mit über 400.000 Einwohnern und einem starken produzierenden Mittelstand für eine wichtige Region in Nordrhein-Westfalen. Das Bild der starken Industrieregion in einer grünen Landschaft beschreibt treffend die Vorzüge des Märkischen Kreises als lebenswerte Region. Gleichzeitig ist der Märkische Kreis von einer Vielzahl an Herausforderungen betroffen, die in ihrer Kombination großen Einfluss auf die Zukunftsfähigkeit haben. Dies betrifft insbesondere die Themenbereiche der nachhaltigen und bezahlbaren Energieversorgung, die Unterstützung der Transformation der Wirtschaft, die Ansiedlung neuer Unternehmen, die Transformation der Verkehrsinfrastruktur im ländlichen Raum mit zusätzlichen topographischen Herausforderungen (Mittelgebirge), die Sicherstellung der medizinischen Versorgung in einer ländlich geprägten Region, usw. Hinzu kommt die besondere Situation rund um die gesprengte Rahmede-Talbrücke sowie die zunehmende Unsicherheit aufgrund möglicher weiterer Brückensperrungen.
In dieser Situation stellt die Unsicherheit in Hinblick auf eine zuverlässige, bezahlbare und planbare Energieversorgung einen herausgehobenen Faktor dar. In vielen Unternehmen führt diese Unsicherheit beispielsweise dazu, dass wichtige Investitionen in den regionalen Standort aufgeschoben werden, die Innovationsfreudigkeit gehemmt wird oder sogar der Verbleib am Standort Märkischer Kreis in Frage gestellt wird. Dies betrifft nicht nur kleinere Unternehmen, sondern auch so genannte Hidden Champions, also innovative Weltmarktführer.
Ein Grund für die Unsicherheit und gleichzeitig auch eine große Herausforderung für Planungen der regionalen Energieversorger und Stadtwerke ist die noch unsichere Versorgung des Märkischen Kreises durch das Wasserstoff-Kernnetz. Hier haben andere Regionen einen deutlichen Wettbewerbsvorteil.
Bezahlbare Energie, Verringerung des fossilen Brennstoffeinsatzes, Steigerung der
Energieeffizienz und Ausbau der erneuerbaren Energien sind daher die Aufgaben, die für den
Märkischen Kreis als Region mit einer Vielzahl energieintensiver Unternehmen eine besondere Bedeutung haben. Um auch zukünftig eine verlässliche Versorgung der Unternehmen mit nachhaltiger und bezahlbarer Energie gewährleisten zu können und aktuelle Entwicklungen (z.B. im Bereich Wasserstoff) aufnehmen zu können, müssen jetzt die Weichen gestellt werden.
Mit der Erarbeitung des Energiekonzepts Märkischer Kreis soll ein aussagekräftiges und im Alltag der unterschiedlichen Stakeholder nutzbares Konzept entstehen, welches den folgenden Zwecken dient:
1. Planbarkeit ermöglichen
? Den Unternehmen und weiteren relevanten Akteuren soll das Konzept die bessere Planbarkeit der zukünftigen Energieversorgung ermöglichen. Dabei geht es um grundsätzliche Aussagen zur Energiebedarfsentwicklung, zur prognostizierten Verfügbarkeit der unterschiedlichen Energieträger, zur prognostizierten Preisentwicklung und um Aussagen zur Bereitstellungsinfrastruktur.
2. Aussagefähigkeit ermöglichen
? Die Akteure im Märkischen Kreis sollen durch das Konzept in die Lage versetzt werden, regional und überregional zu Bedarfen, möglichen Entwicklungen und Konsequenzen aussagefähig zu sein. Dies betrifft beispielsweise die Hervorhebung der regionalen Relevanz in der Kommunikation zu Fördermittelgebern, Investoren, Ministerien etc.
3. Zusammenarbeit fördern
? Die Ergebnisse des Konzepts sollen dazu anregen und die Basis bilden, um gemeinsam Projekte zu initiieren, die die Versorgungssicherheit durch nachhaltige Energieträger sicherstellen. Dies kann sowohl in Zusammenarbeit einzelner Unternehmen, als auch ganzer Regionen geschehen.
Ziel des Energieversorgungskonzepts ist daher die Identifizierung und Analyse der Chancen und Potentiale unterschiedlicher, zukunftsfähiger Energieversorgungsmechanismen in den relevanten Sektoren und in den unterschiedlichen Teilregionen des Märkischen Kreises. Dabei soll der Fokus in Bezug auf die Verbraucher explizit nicht nur auf energieintensiv produzierenden Unternehmen liegen und in Bezug auf die Energieträger nicht ausschließlich auf einer zukünftigen Versorgung mit Wasserstoff. Bei der Erstellung des Energieversorgungskonzepts sollen als Abnehmer / Verbraucher alle Sektoren (mit Ausnahme der privaten Haushalte) betrachtet werden, die eine relevante Einflussgröße auf infrastrukturelle Entscheidungen haben. Mögliche Anknüpfungspunkte zur kommunalen Wärmeplanung bzw. zu den privaten Haushalten sollten als einfacher Hinweis aufgeführt werden. In Hinblick auf die Energieträger sollen neben einer zentralen oder dezentralen Versorgung mit Wasserstoff auch Brückentechnologien, alternative Energieträger oder auch Empfehlungen zur regional sinnvollen Nutzung klassischer Energieträger betrachtet werden. Ziel sollte es dabei immer sein, klimaneutral erzeugte Energieträger bevorzugt zu betrachten bzw. den Weg zur Versorgung mit klimaneutral erzeugten Energieträgern aufzuzeigen..